PatientCONSULT : Beratung ja – Behandlung nein

Mangel im Gesundheitssystem

„Das traditionelle Vorgehen im deutschen Gesundheitssystem ist nicht auf die besondere Lage von Patienten mit langwierigen und chronischen Erkrankungen abgestimmt. Zwischen den an der Versorgung Beteiligten können Informations- und Kommunikationsdefizite auftreten“, berichtet Frohmüller aus ihrer langjährigen klinischen Erfahrung als Chirurgin. Über 3 000 Ratsuchende haben die Medizinerinnen seit Gründung des Instituts begleitet. „Zeit ist das, was wir eigentlich am meisten anbieten“, bringt es Dr. Ines Dornacher, Fachärztin für Innere Medizin und Internistin und Rheumatologin, auf den Punkt. Denn gerade diese sei es, die im Praxisalltag und Klinikbetrieb am meisten fehle.

Vor allem Patienten mit Krebs oder chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Depressionen zählen zu ihrer Klientel. Aber auch Kranke mit Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Allergien, Rückenschmerzen, Suchterkrankungen oder Parkinson suchen häufig Rat. Der Hauptanteil der Patienten ist um die 50 Jahre alt.

Sie kommen aus der ganzen Welt. Laborberichte aus China zur Begutachtung sind für Frohmüller und ihr Team keine Seltenheit ebenso wenig wie Arztberichte aus Moskau. Diese lassen sie von Fachleuten übersetzen. Internationalen Patienten wird ergänzend ein analytischer Vergleich der Behandlungsmöglichkeiten im eigenen Land mit westeuropäischen Therapiestandards angeboten.

„Übersetzung“ der Fachsprache

Das Übersetzen von „Fachchinesisch“ deutscher Ärzte, also Diagnosen und Behandlungspläne, in eine für den Patienten verständliche Sprache, gehört zum täglichen Geschäft. Gerade Krebs-Patienten mit unterschiedlichen Behandlungsvorschlägen suchen Rat in Heidelberg. Oft wissen sie nicht, welchen der angebotenen Wege sie einschlagen sollen. Schmitt-Bantel, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie: „Dann ist es wichtig, sich mit dem behandelnden Kollegen abzusprechen und einen gemeinsamen Weg für den Patienten zu finden.“ Inzwischen besteht ein gutes Verhältnis zu niedergelassen Ärzten und Kollegen in Kliniken. „Netzwerke, die in zehn Jahren gewachsen sind“, fügt sie hinzu.

Neben der individuellen Beratung bietet das Ärzteteam auch Fachseminare für Pflegepersonal aus Alten- und Pflegeeinrichtungen an. Gesundheitsberatung für Unternehmen, Institutionen und Gesundheitsdienstleister sind ebenso im Programm und werden gut angenommen. Einen besonderen Service bietet „PatientCONSULT“ mit Unterstützung der Industrie als Modellprojekt kostenfrei an: Organisation und Durchführung einer künstlichen Ernährung in der eigenen häuslichen Umgebung. „Dieses Angebot nehmen vor allem Onkologen gerne für ihre Patienten an“, bestätigt Frohmüller.

Umgang mit der ErkrankungFür wichtige Mitarbeiter mit chronischen bzw. schweren Erkrankungen oder sich anbahnenden seelischen Krisen (beispielsweise Burnout, problematischer Alkoholkonsum) bietet das Beratungsinstitut ein auf die individuellen Bedürfnisse und Notwendigkeiten abgestimmtes ärztliches Coaching. „Neben der Beratung steht dabei in Zusammenarbeit mit dem Betroffenen die Entwicklung von Möglichkeiten eines angemessenen Umgangs mit der Erkrankung im Alltag im Vordergrund“, zeigt sie ein weiteres Angebot auf. Eine Mitte Oktober fand gestartete Telefonaktion anlässlich des „Welt-Rheuma-Tag“ unter dem Motto „Aktiv gegen Rheumaschmerz“, in Zusammenarbeit mit Rheuma-Liga Arbeitsgemeinschaft Heidelberg/ Wiesloch e. V., dem ärztlichen Beratungsinstitut „PatientCONSULT“, Heidelberg, der Sektion Rheumatologie der Universitätsklinik Heidelberg (Leitung: Prof. Lorenz) sowie dem Klinikum der Stadt Ludwigshafen machte es deutlich: Rund 40 Anrufer nutzten die Gelegenheit, sich an ein Expertenteam aus internistischen Rheumatologen, Orthopäden und einer Sozialkraft zwei Stunden lang kostenlos zu wenden. Fragen zur bestehenden Erkrankungen, Diagnostik und Therapie standen dabei im Vordergrund. „Auch diese Aktion hat uns gezeigt, dass der Beratungsbedarf vor allem chronisch kranker Menschen steigt. Wir sind auf dem richtigen weg“, zieht Frohmüller Bilanz.Erstes Gespräch kostenlosWer sich an „PatientCONSULT“ wendet, erfährt zunächst ein ausführliches Gespräch: Medizinische Anamnese, bisheriger Verlauf der Erkrankung, individuelle Besonderheiten und Anforderungen des Alltags. Eine sorgfältige Durchsicht vorhandener Arztbriefe und Untersuchungsbefunde ist ebenso gewährleistet wie die Abklärung von Behandlungsmöglichkeiten und möglichen Nebenwirkungen einer Therapie. Dafür werden dem Patienten beispielsweise € 146 pro Stunde berechnet. Eine dauerhafte ärztliche Begleitung bei chronischen Erkrankungen kostet monatlich ab € 280 Euro. Ein erstes Vorgespräch ist kostenfrei. Entscheidet er sich für „PatientCONSULT“ erhält er ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes verbindliches Angebot.

Eine Terminvereinbarung ist jederzeit kurzfristig möglich unter 06221/72 63 888 an allen Werktagen von 9.00 – 18.00 Uhr. Fragen und Wünsche können unmittelbar mit einer erfahrenen Ärztin oder einem erfahrenen Arzt angesprochen werden. Kontakt auch per E-Mail an: health@patientconsult.de